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NeuBau

Productive City

Ein neues Stadtquartier für Winnenden

Winnenden, Baden-Württemberg

Wettbewerbsbeitrag für die IBA 2027-Region Stuttgart
mit: Reiner Lemoine Institut (Energie), Studio Animal Design (Biodiversität), Marco Schmidt TU Berlin (Regenwasser/Verdunstung), smart-h²(Wasserstoff)

2021

Die Produktion kehrt zurück in das städtische Leben. Überraschende Wendungen: Die geschwungende Linie der Landschaft ordnet, Struktur ermöglicht Veränderung, Kollisionen erzeugen Harmonie.

Terrassen und Wolken
Angelehnt an die Landschaft der Rems-Murr Region mit ihren prägenden Weinbergen ordnen wir das Areal in drei Terrassen. Jede Terrasse ermöglicht die Ausbildung eines eigenen hybriden, modularen und flexiblen Typus, über dem eine “user-cloud” schwebt (z.B. Wohnen-Büro-Atelier-Studio oder Handwerk-Manufaktur-Produktion). Diese entwickeln sich fließend über dem Raum, so daß verträgliche Nutzungen nah beieinander sind, Unverträgliche dagegen entfernt. Eine Landschaft, die zum Durchstreifen anregt. Wolken gehen in den Grenzbereichen ineinander über, bis im Inneren, im Zentrum, eine gleichermaßen ruhige und lebendige Atmosphäre entsteht, die das Produzieren, Erfinden, Austauschen mit dem Wohnen zusammenführen kann.

Typologie
Innerhalb einer Wolke ist das Umnutzen ohne großen konstruktiven Aufwand möglich, oder kann sogar zum Teil des Betreiberkonzeptes werden. Raumhöhe, Deckenlasten und Schalldämmaß werden an der jeweils "schwierigsten" Nutzung ausgerichtet. Das Rastermaß und eine Kombination von innerer und äußerer Erschließung ermöglichen Flexibilität im Grundriss und das Steuern der Öffentlichkeit. Durch Teilen oder Zusammenlegen vom Einheiten innerhalb des Rasters können die Räume wachsen oder schrumpfen. Gemeinschaftsflächen verbinden, richten sich nach außen wo es gewünscht ist, und generieren Abstand wo es notwendig ist. Mit diesen Grundzutaten entwickelt jeder Typus eine eigene Strategie, Flächen und Räume zu teilen, Begegnung zu fördern, Synergien zu heben und  Kollisionen produktiv zu verwandeln.

Energie
Photovoltaik in Verbindung mit Batteriespeichern, adiabate Verdunstungskühlung mittels Regenwasser und der Anschluss an das lokale Fernwärmenetz decken einen großen Teil des Energiebedarfs. Die Verbraucher, die gleichzeitig auch Erzeuger sind, tauschen Strom in einem intelligent gesteuerten Micro-Smart-Grid untereinander aus. Hierfür werden passende Energiecluster entwickelt, in denen Energie dezentral erzeugt und gespeichert wird. Eine sektorenübergreifende Nutzung des Solarstroms wird über die Ladung von E-Fahrzeugen und die Erzeugung von Wasserstoff für die lokale Busflotte erreicht.

Mobilität
Das Produktive Stadtquartier Winnenden bietet maximale Konnektivität und Bewegungsfreiheit und ist gleichzeitig überwiegend autofrei. Basis der Konzepts ist eine intelligente Zonierung, bei der die autointensiven Nutzungen über die bestehenden Straßen entlang den Quartiersrändern erschlossen werden; hingegen seht der innere Ring als fließender Raum allen bekannten und noch unbekannten Modi der sanften und umweltfreundlichen Mobilität offen: Fußgänger, Fahrräder, E- und Tretroller, Rollstühle, Segways. Die noch erforderlichen Stellplätze werden in Quartiersgaragen konzentriert, die gleichzeitg als Energie-Garage den Lastenausgleich zwischen den Energieclustern steuern, sowie den Überschussstrom als Wasserstoff verfügbar machen. Der nahe gelegende Bahnhof Winnenden wird zum Mobility-Hub erweitert, der den Umstieg vom Zug auf Leihfahrräder und -Roller ermöglicht. Ein autonom fahrender Wasserstoffbus bedient eine Schleife vom Bahnhof Winnenden durch den inneren Ring des Quartiers.

Hobeln, fräsen, drucken
Von Handarbeit und Robotorarmen. Eine Sequenz von "symbiotischen Gewerbehöfen", die über gestapelte Gassen und Gemeinschaftsflächen verbunden sind.

Domestic Production: Wohnen und Werken
Die Grenzen zwischen Arbeiten und Leben beginnen zu fließen. Auf einem einfachen Rastermaß für Holzskelet- oder Modulbau entstehen zeitlich und räumlich flexible Typologien, die fluide Wohnformen mit der Welt des Schaffens und Werkens verschmelzen.

Das große Rad...
Gestapelte Produktionshallen öffnen sich mit verschienden Schnittstellen zum Quartier. Big Business
trifft auf Start-up, trifft auf puplic.